Andreas Grün

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Yong Shil Park

*1960

U-Rak II

Yong Shil Park wurde 1960 auf der südkoreanischen Insel T’ongyông geboren, studierte in Seoul Komposition (u. a. bei Sukhi Kang) und nahm Unterricht im Spiel des Saiteninstruments Kormungo sowie im traditionellen koreanischen Gesang. Er setzte seine Studien in Karlsruhe bei Mathias Spahlinger sowie Walter Zimmermann fort und lebt inzwischen wieder in Seoul, wo er Komposition und Musiktheorie unterrichtet. Park trat auch als Übersetzer der Schriften Morton Feldmans ins Koreanische hervor.
U-Rak II, 1992 in Karlsruhe geschrieben, verwendet eine weit von der üblichen Gitarrenstimmung entfernte Skordatur, die (im Gegensatz zu vielen anderen Skordaturen der Neuen Musik) interessanterweise dennoch sehr „tonal“ ausgerichtet ist: Es-B-es-as-b-es¹. Diese „Tonalität“ kommt im Stück auch ganz klar zum Ausdruck, bei Vermeidung freilich des abgegriffenen e-Moll-Klischees. Die verschiedenen U-Rak-Stücke Parks (für Violoncello, Gitarre, Schlagzeug, Akkordeon, großes Orchester bzw. Klavier) basieren alle auf einer koreanischen „Kagok“-Melodie bzw. Teilen daraus. In U-Rak II korreliert diese Melodie mit exponentiell verlaufenden rhythmischen Prozessen: die Sforzati der tiefen Saiten (deren Wechselspiel mit den zarten Flageolett-Klängen dem Dualismus von Yin und Yang entspricht) verdichten sich immer mehr, bis der Abstand sein Minimum (ein Sechzehntel) erreicht hat und das Stück endet.

Andreas Grün

 


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