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1896–1987
Hanning Schröder, geboren am 4. Juli 1896 in Rostock, wuchs in einer
musikliebenden Familie auf, begann früh Geige zu spielen und gründete
mit 15 Jahren das „Schrödersche Hausorchester“. Er studierte
Musikwissenschaft und Komposition in Freiburg, wo er in Julius Weismann einen Lehrer
traf, der soeben den Übergang vom spätromantischen Stimmungsbild zu einem
neobarocken, linearen Stil vollzog. Außerdem erlebte er in Wilibald Gurlitt
einen Mann, der alte Musik nicht nur erforschte, sondern auch aufführte –
damals noch eine Seltenheit. An der so erlebten alten Polyphonie entwickelte sich
Schröders Komponierideal, der „lineare Kontrapunkt“ – ein
Begriff, den Ernst Kurth 1917 prägte – wurde für ihn zur Maxime.
Er lebte dann in Berlin, unternahm Konzertreisen mit alter Musik auf historischen
Instrumenten, schrieb Musik für Laien, hielt aber Distanz zur Jugendmusikbewegung.
Mit Dessau, Eisler u. a. komponierte er für den Großen Arbeiterchor
Berlin, weswegen er 1935 aus der Reichsmusikkammer ausgeschlossen wurde, was einem
Berufsverbot gleichkam.
Nach Kriegsende wirkte er zunächst im Osten und setzte sich in undogmatischer
Weise mit der Zwölftontechnik auseinander. Durch den Mauerbau in seinem Wirkungsradius
auf West-
Er starb am 16. Oktober 1987 in Berlin.
(Quelle: Komponisten der Gegenwart, Artikel „Hanning Schröder“ von Gottfried Eberle)
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