Andreas Grün

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Capriccio über mi-chae-la
für Flöte

1985/88


Aus dem Namen der damals mit mir befreundeten Flötistin Michaela leitete ich das zweischichtige Motiv mi-chae-la ab (mi und la nach der aus den romanischen Ländern kommenden Solmisation und c, h, a, e nach den deutschen Tonbuchstaben).

Diese zwei Schichten werden nun ständig neu ineinander verschachtelt (wobei mi-la auch transponiert wird, während c-h-a-e stets c-h-a-e bleibt) und tatsächlich ist ohne Ausnahme jeder Ton des Stückes Bestandteil einer dieser beiden Ebenen.
Unter einer minimalistischen Oberfläche vollzieht sich durch diese Transpositionen und Verschiebungen eine „Modulation“ weg vom dem Motiv innewohnenden a-Moll hin zu durchchromatisierten und schließlich regelrecht atonalen Tonfolgen. Am Ende freilich wird mi-chae-la wiederhergestellt. (Andreas Grün)

The two-layer motif mi-chae-la was derived from the name of a flutist then a friend of mine: mi and la are solmization syllables used in Latin countries, and c, h(b), a, e are German tone letters.
These two layers are constantly recombined with each other (mi-la is also transposed, while c-h-a-e always remains the same), and in fact every tone of the piece comes from one of these two layers.
Beneath a minimalist surface, these transpositions and alterations result in a "modulation" away from the motif’s inherent a-minor tonality, and leading to chromaticized and eventually almost atonal sequences of tones – although mi-chae-la will be reconstructed in the end. (Andreas Grün)


Dauer: 5 Minuten

Uraufführung: 13.6.1989, Karlsruhe (Carsten Hustedt)
Produktion des Süddeutschen Rundfunks (SDR) 1991 (Carsten Hustedt)

Notenausgabe

im Sammelband Lyrische Fantasien für Flöte solo, Zimmermann-Verlag, ZM 32300

Pressestimmen

Unzweifelhafter Höhepunkt … war eine „symphonie fantastique en miniature“, wie Frank Michael die Komposition seines Musikerkollegen Andreas Grün nannte. Sein „Capriccio über mi-chae-la“ geriet zur spannenden akustischen Darstellung der Chaostheorie.

Marburger Neue Zeitung

… ein kompositorisches Meisterstückchen um Tonbuchstaben, ein Perpetuum mobile – rastlos, witzig und virtuos … interpretiert.

Badisches Tagblatt

Grüns Stück „Michaela“ für Soloflöte ist ein Juwel …

Rheinpfalz

Was sich in der technischen Erklärung kompliziert anhört, nämlich das Ineinanderverschlingen der romanischen und deutschen Tonleiter, entpuppt sich als virtuose Flötenmelodie von blumiger Schönheit und Heiterkeit.

Badische Zeitung

Het resultaat is een spannende maar moeilijk speelbare compositie.

Fluit

… eine große technische Herausforderung …

Tibia

The "Capriccio uber mi-chae-la" by Andreas Grun is a fascinating minimalist composition, featuring a rapid and unrelenting stream of semiquavers, and requiring some dexterity of fingers and tongue. … I would definitely recommend these pieces for inclusion in a recital, or for personal interest.

Pan


Notenbeispiel (Seite 3 des Manuskripts)

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