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Andreas Grün tritt mit gelassener Selbstverständlichkeit
auf, lässig, aber nicht nachlässig, konzentriert, aber nicht angespannt.
Das drückt sich schon in einem sehr subtilen Anschlag aus: Sensible Finger,
die die Saiten kaum zu berühren scheinen und ein Maximum an Nuancen dem warm
klingenden Instrument entlocken. Dazu eine Grifftechnik, deren Virtuosität
erstaunlich ist.
Wie
erstaunlich, stellte Andreas Grün gleich zu Anfang mit seiner Interpretation
der g-Moll-
Von Bach ging Andreas Grün zwei Jahrhunderte zurück in die Renaissance,
um einem der ganz großen Komponisten und Virtuosen seines Instruments, dem
Italiener Francesco da Milano, seine Hommage zu erweisen Er tat dies mit einer
lebensvollen (und dementsprechend auch sehr plastisch musizierten) Folge von Ricercari
und Fantasien.
Den erfahrenen Konzertgitarristen und einfühlsamen Musiker verriet Grüns
Interpretation der Suite op.164 des Wieners Ernst Krenek: Ein komplexes Werk voll
subtiler Kontraste mit Elementen aus Jazz und der Zwölftonskala, wiewohl die
Harmonien immer wieder klassische Strukturen andeuten. Die Werkauslegung verriet
nicht nur den Intellekt des studierten Musikwissenschaftlers, sondern vor allem
die Seele des Künstlers, deren intuitives Verständnis auch Laien die Musik
Kreneks greifbar werden ließ.
Südwest Presse
Šis atlikėjas nestebino publikos braviuriškais
pasažais ar ypač greitais tempais, bet suteikė didžiulį
malonumą gerai apmastyta kurinių frazuote, logiška dinamika, puikiu
muzikos formos bei stiliaus pojučiu. Gitaristo pasirodyma gali apibudinti
dviem epitetais – aukšta kultūra ir akademiškumas.
Dieser Musiker überraschte das Publikum nicht durch bravouröse Passagen
oder besonders schnelle Tempi, sondern erfreute zuhöchst durch die wohlüberlegte
Phrasierung der Werke, durch folgerichtige Dynamik und ein wunderbares musikalisches
Form- und Stilgefühl. Den Auftritt des Gitarristen kann man mit zwei Begriffen
kennzeichnen: hohe Kultur und Gelehrsamkeit.
Lietuvos Rytas
Andreas Grün beeindruckte sein Publikum durch den weichen und überaus klaren Klang seiner Gitarre. Bezüglich der prägnanten Ausführung der verschiedenen Stimmen ließ der Solist keine Wünsche offen.
Pforzheimer Zeitung
Andreas Grün war insofern der ideale Begleiter, als er sowohl alle gebotene Zurückhaltung übte und doch in der Variierung der gitarristischen Möglichkeiten hervortrat und ein Höchstmaß an Färbungen und auch an Effekten beigab. Die geringe Registerfähigkeit des Instruments Flöte ergänzte er aufs trefflichste, als habe er die Impulse übernommen. Es ergab sich ein wohltuendes Ebenmaß an Kammermusik.
Freudenstädter Kreiszeitung
Andreas Grün … bewies die unter Gitarristen seltene Eigenschaft, exakt im Rhythmus zu spielen und oft zu hörende Nebengeräusche absolut unterdrücken zu können. Dabei ist auch sein Ton präsent und klanglich zuhöchst befriedigend. – Das Zusammenspiel beider Künstler war von selbstverständlicher Übereinstimmung, selbst in den schwierigsten Tempi oder Rhythmen und bei allen, auch den nur angedeuteten Modifikationen. … So ergänzten sich beide Künstler, die … ohne Starallüren hohes musikalisches Niveau boten, in ihrem Spiel wie aus einem Guss zu einem Musizieren voll jugendlichen Schwungs, das sympathisch in der Schlichtheit des Vortrags, mitreißend durch das Engagement und die Ehrlichkeit ihrer Spielweise die Zuhörer zu langanhaltendem Beifall animierte.
Südwest Presse
Unter dem Motto Zeitenwende – Wendezeiten stellte der Karlsruher
Gitarrist und Komponist Andreas Grün … in seinem Recital deutschen Kompositionen
der Romantik Werke der unmittelbaren Gegenwart gegenüber. Es wurde ein Abend,
der durch seine kluge Programmdramaturgie überraschende Perspektiven aufzeigte
und vor allem Anstoß zum Nachdenken bot – aufregend mitzuerleben, wie
sich „Altes“ und „Neues“ wechselseitig beleuchteten und
sich so zwischen verschiedenen Zeiten und Stilen plötzlich geheime Verbindungen
eröffneten.
Heinrich
Marschners „Zwölf Bagatellen“ op.4 zogen sich, in drei Abschnitte
unterteilt, als roter Faden quer durchs gesamte Programm. Von Marschners oft
unterschätzten Stücken, den im engeren Sinne einzigen genuin romantischen
Kompositionen für Gitarre solo, denen Andreas Grün einen erstaunlichen
Farb- und Facettenreichtum abgewann, hoben sich die übrigen Werke des Abends,
allesamt in den 90er Jahren entstanden, auf unterschiedlichste Weise ab; der wiederholte
Rückbezug auf Marschner suggerierte natürlich die reizvolle Frage, ob
„Romantisches“ auch in zeitgenössischen Kompositionen von Bedeutung
ist.
Der Karlsruher Komponist Stephan Marc Schneider gab mit seinem Stück „Je
suis encore un chêne“, dessen Titel auf Anouilhs Deutung einer Fabel
La Fontaines anspielt, hierauf eine sehr klangbetonte und eindeutig bejahende Antwort.
(Das belegt schon ein flüchtiger Blick in die Partitur, die Vortagsanweisungen
wie „mit Stolz und Schmerz“, „verlöschend“ oder „Melodie
aus der Ferne, sehr dünn und zart“ enthält.) Andreas Grüns
Interpretation, die vor allem im Mittelteil einige berückende Momente bot,
rückte gerade diesen expressiv-
Das eigentliche Zentrum des Programms jedoch bildete eine Eigenkomposition Andreas
Grüns, deren Titel („Die Hölderlin-
Neureuter Nachrichten
Fotos: Rasa Žiburkienė
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