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1773–1830
Der im böhmischen Chotzen geborene Wenzeslav (oder Wenzeslaus) Matiegka
studierte in Prag die Rechte sowie Musik bei Abbé Gelinek. Nach einer Anstellung
als Rechtsaktuar trieb es ihn 1800 nach Wien, wo er bald als geschätzter Klavier-
und Gitarrenlehrer wirkte und nach 1817 die Chorregentenstellen an St. Leopold
und St. Joseph innehatte.
Matiegkas Kompositionen standen anfangs Haydn und Mozart, später Schubert nahe.
Sein Notturno op.21 für Flöte, Bratsche und Gitarre erlangte eine
gewisse Berühmtheit durch die Tatsache, dass ein 1918 aufgefundenes Autograph
Schuberts, das man zunächst für ein Frühwerk desselben hielt, sich
dann als Schubertsche Bearbeitung des Matiegkaschen Trios herausstellte: Schubert
hatte lediglich eine Cellostimme dazugeschrieben und so das Stück zu einem
Quartett umgearbeitet.
Obwohl das Bekanntwerden des wahren Sachverhaltes die Gitarristen um ein
„Schubertsches Originalwerk“ betrogen hat, so zeigt es doch wenigstens,
welche hohe Wertschätzung Matiegka von berufener Seite her erfahren hat.
Andreas Grün
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