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1921–1992
Der große Instrumentalist und Komponist Astor Piazzolla brachte den Tango
von den Bordellen in Buenos Aires auf die internationalen Bühnen und entwickelte
das Bandoneon von einem Folklore- zu einem virtuosen Konzertinstrument.
1921 in der argentinischen Stadt Mar del Plata geboren verbrachte er seine Kindheit
und frühe Jugend in New York: „Musikalisch hat mich die Stadt sehr geprägt.
… Ellington, Gershwin und Benny Goodmans Musik empfing ich ständig im
Radio. Alle diese Einflüsse wären nie in meine Musik geraten, wenn ich
in Argentinien geblieben wäre.“ Erst als seine Eltern 1937 von New York
nach Argentinien zurückkehrten, begann er sich für den Tango zu interessieren.
Während er – bereits mit dem Bandoneon vertraut – in populären
Tango-
Indem er den Tango mit Elementen der klassischen Moderne und des Jazz konfrontierte
und damit die scheinbar gegensätzlichen musikalischen Richtungen verband, schuf
er eine neue, eigene Art des Tango, die mit dem traditionellen Tango, dem Tango
der Bordelle, nur noch rhythmische Elemente gemeinsam hat. Lange Zeit wurde Astor
Piazzolla deswegen in seiner Heimat Argentinien als Verräter am Tango beschimpft,
während er in Europa große Erfolge feierte und dem Tango die Türen
der großen Konzertsäle öffnete.
Neben Konzertstücken, Kammer- und Filmmusiken hat Piazzolla über 300
Tangos komponiert. Er soll aber gesagt haben, dass er „für Leute spiele,
die Musik lieben, und nicht für Leute, die den Tango lieben“. Seine
Musik sei „Kammermusik, die zwar das Parfüm des Tangos hat – allerdings
mit einem Anteil von zehn Prozent. Dazu kommen neunzig Prozent Kunstmusik“.
Die Histoire du Tango („Geschichte des Tango“) für Flöte
und Gitarre entstand 1986 und beschreibt vier Stationen in der historischen Entwicklung
des Tango: Bordell (1900), Café (1930), Nightclub (1960) und schließlich
„Concert d’aujourd’hui“. Ein Jahr zuvor schrieb Piazzolla das Double
Concerto für Gitarre, Bandoneon und Streichorchester mit dem Untertitel
„Hommage à Liège“.
Andreas Grün
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