Andreas Grün

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Domenico Scarlatti

1685–1757

Sonaten

Domenico Scarlatti, im selben Jahr wie Bach und Händel, als Sohn des berühmten Opernkomponisten Alessandro Scarlatti in Neapel geboren, studierte 1705–08 in Venedig, war Kapellmeister in Rom 1709–19 und in Lissabon ab 1720. 1729 folgte er dem Ruf seiner königlichen Schülerin Maria Barbara als Cembalist nach Sevilla und 1733 nach Madrid, wo er bis zu seinem Tode lebte.
Sein auf der iberischen Halbinsel entstandenes Œuvre zeigt Einflüsse der den Komponisten hier umgebenden Kultur: harmonische Wendungen, Rhythmen, melodische Floskeln, die ihre Wurzeln in der spanischen Folklore haben, geben der ursprünglich italienisch-eleganten Musik Scarlattis eine ganz eigene, unverkennbare Farbe.
Neben seinen über 500 praktisch durchweg einsätzigen Klaviersonaten schrieb Scarlatti auch eine Handvoll mehrsätziger Sonaten, die heute meist fälschlicherweise ebenfalls zu den Werken für Klavier gezählt werden. Diese Kompositionen sind aber anders als die tatsächlichen Klavierwerke vollkommen unpianistisch und verlangen ganz offensichtlich eine kammermusikalische Besetzung: die Oberstimme besteht überwiegend aus einstimmigen Linien, die für die Ausführung mit einem Melodieinstrument konzipiert zu sein scheinen, während die Unterstimme ein großenteils bezifferter Bass ist.
Dabei fällt auf, wie das d¹ als tiefster Ton der Traversflöte den Tonumfang einiger dieser Sonaten bestimmt, während gelegentliche mehrstimmige Stellen auf Violine oder Mandoline verweisen. Vermutlich hat Scarlatti diese Werke absichtlich so angelegt, dass verschiedene Besetzungen möglich und sinnvoll sind.
Die Ausführung des Basso continuo durch Gitarre ergibt ein lebendiges Klangbild, das auch die der spanischen Folklore entlehnten Elemente in Scarlattis Musik besonders zur Geltung bringt.

Andreas Grün

Pressestimmen

So geriet Scarlattis Sonate K.89 virtuos akzentuiert. Das d-Moll-Allegro bekam leidenschaftlichen Flamenco-Charakter, hervorgerufen auch durch die Gitarre. Andreas Grün hatte den Generalbass bearbeitet und gab seinem Continuo-Spiel individuelles Gepräge.

Neue Osnabrücker Zeitung

 


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