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1930–1996
Takemitsu, der wahrscheinlich international bekannteste japanische Komponist,
verbindet in seinem Schaffen nicht nur eine gewissermaßen neoimpressionistische
Klangsensibilität mit modernen Satz- und Spieltechniken, sondern verschmilzt
darüber hinaus die westlichen musikalischen Elemente mit einer östlichen
„Haltung“, wie sie uns von den asiatischen Philosophien und Religionen
her bekannt ist. Es gelingt ihm damit eine Symbiose verschiedener Musikkulturen,
die mehr ist als ein Zitieren von folkloristischen Klischees oder das Verwenden
exotischer Klangreize.
Sein 1981 uraufgeführtes Werk mit den drei Sätzen The Night, Moby Dick
und Cape Cod ist eines der ganz wenigen Stücke, das die Gitarre mit
einer Alt(quer)flöte kombiniert und daraus überaus aparte Klangwirkungen
gewinnt. Fremd mag einem mit mitteleuropäischen Traditionen aufgewachsenen
Zuhörer zunächst der meditative Duktus, die „bewegte Statik“
dieser immer wieder gleichsam innehaltenden, in sich kreisenden Musik erscheinen:
in immer neuen Wellen erklingen einzelne Motive, Melodien, Klangfelder, kurze
Entwicklungsbögen, um dann zu verebben, Zeit zum Nachlauschen zu lassen, bis
die nächsten Wellen wieder neue Klänge heranspülen.
Andreas Grün
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