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1990/2011
Besetzung:
Solovioline
6 Violinen
2 Violen
2 Violoncelli
Kontrabass
Die im Wechsel mit Antonio Vivaldis Original aufzuführenden Anmerkungen zu Vivaldis „Jahreszeiten“ konfrontieren diese uns so vertrauten Violinkonzerte mit Musik der Gegenwart, mit unvertrauter Musik, was zurückführt zu dem, was die heute so populären Werke eigentlich einmal gewesen sind: ein Experiment. Il Cimento dell’Armonia e dell Inventione nannte Vivaldi sein Opus VIII, zwölf Instrumentalkonzerte, deren erste vier auch unter dem Titel Die vier Jahreszeiten bekannt sind. Zu deutsch etwa: Eine (gefährliche, riskante, waghalsige) Probe der Harmonie und der Erfindung.
Um den Nervenkitzel des Forschungsprojektes mit ungewissem Ausgang noch einmal zu spüren, braucht es neue „Harmonien“, frische „Erfindung“. Meine Anmerkungen zu den Jahreszeiten mischen einige der vivaldischen Ingredienzien neu zusammen, neue Klänge treten hinzu, neue Jahreszeiten, Vorfrühling, Altweibersommer … Zwischen den barocken Originalsätzen, bisweilen auch in sie hinein, erklingen Kommentare aus dem Jetzt, mal mit deutlichem Bezug, mal abschweifend, mal eine ganz eigene Position einnehmend. Fußnoten, Randbemerkungen, Glossen, eine Vorrede, ein Nachwort. Diesmal schließt sich der Jahreskreis.
Andreas Grün
Dauer: 30 Minuten
Uraufführung der Erstfassung: 21.4.1990, Karlsruhe (Friedemann Sarnau, Violine;
Ensemble Musica Viva Karlsruhe, Leitung: Norbert Krupp)
Produktion des Süddeutschen Rundfunks (SDR) 1990
Uraufführung der erweiterten Neufassung: 17.7.2011, Karlsruhe (Oscar Ruben Bohorquez, Violine; Ensemble Sorpresa, Leitung: Felix Treiber)
Dass ein solch musikalischer Eingriff auch gutgehen kann, zeigten die „Anmerkungen zu Vivaldis Vier Jahreszeiten“
für die zwölf Solostreicher des Ensemble Sorpresa von dem Karlsruher Komponisten Andreas Grün. Ein Erfolgsrezept
der experimentellen Komposition, die in ihrer Neufassung am Sonntagabend uraufgeführt wurde, ist der Respekt vor Vivaldis
Werk. Das Originalstück bleibt weitestgehend unangetastet, Grün verbindet die vier Episoden geschickt miteinander, schafft
neue Stimmungen und arbeitet die Übergänge weiter aus. Der ausprobierende Charakter von Vivaldis Jahreszeiten hingegen
bleibt dem Zuhörer heute meist verborgen. Zu schwer fällt es, sich in die Zeitgenossen hineinzuversetzen, zu bekannt
sind die Melodien. Grün setzt mit seinen Anmerkungen nicht nur neue Akzente, sondern verhilft dem alten Werk auch wieder zu
neuem Glanz. … Das Ganze war kurzweilig und intensiv. Ein Jahr kann so schnell vorbei sein.
vollständige Partitur (PDF)
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